Erfahrungen sammeln in der Arbeitswelt

Nach den Herbstferien dieses Schuljahres stand für die zehnten Klassen ein zweiwöchiges Praktikum an. Hier konnten sie erste Erfahrungen in der Berufswelt sammeln. Wir haben einige Praktikanten zu ihren Erlebnissen befragt.

Oliver S. (10b), Zweiradmechatroniker in Rheda:

In den zwei Wochen konnte ich richtig arbeiten. Ich habe Fahrräder und Motorräder repariert. Das Grundlagenwissen hatte ich schon, weil ich in meiner Freizeit an eigenen Fahrrädern geschraubt habe. Die Mitarbeiter waren alle sehr nett. Ich würde den Praktikumsplatz durchaus weiterempfehlen, man sollte aber durchaus mit einem Besen umgehen können. Als späteren Beruf kann ich es mir aber nicht vorstellen, dort zu arbeiten, weil es mit dem Gehalt ziemlich schwierig ist, eine Familie zu ernähren.

Jana R. (10b), Weltladen in Gütersloh:

Die Zeit, die ich in dem Betrieb verbracht habe, hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn ich zuerst dachte, dass es etwas langweilig werden könnte, hat sich dies schnell als falsch herausgestellt. Meine Aufgaben haben in vielen Bereichen variiert und ich habe schnell Gefallen daran gefunden. Dazu waren alle Mitarbeiter, die nebenbei alle ehrenamtlich dort sind, sehr freundlich und offen zu mir, was ich sehr wertgeschätzt habe. Außerdem konnte ich großen Gefallen am „Fair-Trade“-Konzepts des Ladens sowie die dadurch entstehenden Projekte finden. Zum Beispiel konnte ich bei meinen Schichten oft mit einer jungen Frau aus Tansania zusammenarbeiten, die ein sechsmonatiges Praktikum beim Weltladen gemacht hat. Im Allgemeinen hat mir diese Erfahrung sehr gefallen und einen guten Eindruck ins Berufsleben verschafft und ich kann mir nun auch durchaus vorstellen, in einem solchen Laden später zu arbeiten.

Clara H. (10b); Pflüger GmbH, Marketingbereich in Rheda-Wd

Mein Praktikum hat mir sehr gut gefallen. Da ich die Bereiche des Marketings und Grafikdesigns in einem anderen Unternehmen kennengelernt habe, konnte ich nicht nur einige Einblicke in den Beruf selber, sondern auch in den Aufbau eines solchen Unternehmens bekommen. Ich denke, dass das für das weitere Berufsleben sehr nützlich sein kann. Hauptsächlich habe ich im Bereich des Grafikdesigns gearbeitet. Dort habe ich beispielsweise Thumbnails für YouTube Videos erstellt, wofür ich bestimmtes Equipment und Programme genutzt habe. Aus jetziger Sicht kann ich mir vorstellen, diesen Beruf später einmal auszuüben, würde allerdings gerne noch ein weiteres Praktikum in einer Agentur machen, um alles noch etwas besser einschätzen zu können.

Linus P. (10c); GEA Westfalia Maschinenbau in Oelde

Ich habe mein Praktikum bei der Firma GEA Westfalia in Oelde gemacht. Dort werden hauptsächlich Separatoren hergestellt. Separatoren sind Maschinen, die Flüssigkeiten voneinander trennen und um diese herzustellen, benötigt es mehrere folgende Arbeitsschritte, welche man alle kennenlernt: Zunächst werden im Apparatebau und in der Dreherei Röhren, Kegel und ähnliche Teile gewalzt, geschweißt und an einer Drehmaschine gedreht, die anschließend verbaut werden. Der Beruf des Drehers wird in Zukunft übrigens auch häufiger aus dem Programmieren von Roboterarmen (CNC) bestehen, da diese viel schneller arbeiten. Anschließend kommen die Werkstücke zu der Separatoren- / Trommelmontage, bei der die gefertigten Teile zusammengesteckt werden. Im Anlagenbau werden die fertigen Maschinen mit den Rohren verbunden und zusammengeschweißt, damit die Verteilung der Flüssigkeiten funktioniert. Zum Schluss wird alles von den Elektrikern verkabelt, damit die Maschine selbstständig funktioniert. Für alle, die gerne auch mal zuhause ein wenig schrauben, ist dieser Betrieb interessant. Selbst wenn man noch nicht weiß, in welchem Bereich des Maschinenbaus man überhaupt arbeiten möchte, ist das Praktikum gut, da man fünf verschiedene Abteilungen kennenlernt.

Ein Beitrag von Clara, Jana und Linus (alle Klasse 10)