Burnout – und wie man sich davor schützen kann

Vielleicht habt ihr schonmal gehört, wie jemand das Wort „Burnout“ gesagt hat. Meist über einer Person, der es nicht so gut geht oder eine Diagnose beim Arzt. Aber was ist Burnout überhaupt?

Was ist ein Burnout?

Man versteht unter dem Burnout-Syndrom einen „Zustand totaler körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung“. Es ist aber keine Krankheit, sondern eine Risikosituation, da psychische Störungen entwickelt werden können. 

Ursachen 

Die Hauptursache ist oft Stress. Dazu zählen einerseits äußere Faktoren wie z.B. die Arbeitsumwelt, andererseits aber auch persönliche Faktoren wie Perfektionismus, Unfähigkeit zur Abgrenzung oder unrealistische Selbstansprüche. 

Symptome 
  • Emotionale Erschöpfung  —> Reizbarkeit, Antriebsschwäche 
  • Überforderung
  • Reduzierte Leistungsfähigkeit und Leistungszufriedenheit
  • Depersonalisation (Zustand einer Selbstentfremdung, Verlust des Persönlichkeitsbewusstseins)  —> Gleichgültigkeit 
  • Nichtübereinstimmung zwischen eigener Erwartungen und Realität 
  • Teilnahmslosigkeit 
  • Frustration 

Die Symptomatik kann nicht eindeutig definiert werden, da sie bei jeder betroffenen Person unterschiedlich ausfällt. Es wurden bereits mehr als 130 verschiedene Symptome identifiziert. 

Phasen 

Ein Burnout tritt nicht von heute auf morgen auf. Das Ganze ist ein schleichender Prozess und baut sich über Jahre hinweg auf. Man kann den Prozess in 12 Phasen unterteilen. 

  1. Zwang sich zu beweisen 
  2. Verstärkter Einsatz
  3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse 
  4. Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
  5. Umdeutung von Werten 
  6. Verleugnung von auftretenden Problemen 
  7. Sozialer Rückzug, Leistungsabfall
  8. Verhaltensveränderung
  9.  Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
  10. Innere Leere, Teilnahmslosigkeit 
  11. Depression, Hoffnungslosigkeit 
  12. Völlige Erschöpfung, ggf. sogar Suizid Gedanken 
Folgen

Theoretische Folgen eines Burnouts können sein:

  • Desillusionierung*
  • Frustration 
  • Apathie**
  • Arbeitsunfähigkeit 
  • ggf. sogar Depressionen und/oder Suizid 
    __________________________________________________________________
    *eine Enttäuschung oder als negativ empfundene Erfahrung 
    **Teilnahmslosigkeit 
Unterschiede zu…

…Depressionen:
Depressionen kommen oft auch ziemlich plötzlich und teilweise sogar „grundlos“. Bis zu einem Burnout hin durchläuft man allerdings verschiedene Phasen. Das Ganze ist ein schleichender Prozess. 

Außerdem ist eine depressive Erschöpfung oft nicht mehr (eigenständig) positiv beeinflussbar, während man sich bei einem Burnout von Belastungen erholen und private Aktivitäten genießen kann. 

…Boreout:
Die Ursachen für ein Boreout-Syndrom sind quasi das genaue Gegenteil von denen, des Burnout-Syndrom. Das Boreout-Syndrom entsteht bei extremer Unterforderung z.B im Berufsleben. Dadurch, dass die Betroffenen den ganzen Tag lang kaum bis gar nichts zutun haben (quantitativ oder qualitativ), fühlen sie ich oft wertlos. Das verletzt einerseits ihr Selbstbild, führt aber auch dazu, dass die Betroffenen keinen Sinn mehr in dem sehen, was sie tun. Dadurch entstehen ähnliche Symptome wie beim Burnout-Syndrom. 

Wer ist besonders anfällig?

Generell kann ein Burnout jeden treffen. Häufig sind jedoch Menschen betroffen, die eine Tendenz zum Perfektionismus und Überengagement oder ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl haben.  

Momentan sind ca. 4% der deutschen Bevölkerung von einem schweren Burnout betroffen. Weitere 20% sind von mittelschweren Symptomen, was leider oft als nicht wichtig gewertet wird. Das ist aber natürlich nicht der Fall. 

Frühe Anzeichen 

Um auf sich selbst und sein Umfeld aufpassen zu können, ist es wichtig, frühe Anzeichen zu kennen und zu beachten. Dazu zählen zum Beispiel:

  • extreme Reizbarkeit 
  • Rückzug aus dem sozialen Umfeld
  • Vernachlässigung von Hobbys etc. 
  • Schlafprobleme, Erschöpfung 
  • Schuldgefühle 
  • Überforderung 
Burnout Vorbeugen 

1. Soziales Leben: 
Habe ich ein Hobby , das mich begeistert?
Pflege ich meine Kontakte? 
Habe ich Menschen, denen ich mich anvertrauen kann? 

2. Körperliches Wohlbefinden 
Regelmäßige Saunagänge, Massagen, Wechselduschen etc. 

3. Entspannung erlernen 
Yoga 
Meditation
Autogenes Training 
Progressive Muskelentspannung 
Atemtechniken 

4. Situations-Analyse — gesunde Lebensführung 
Schlafe ich genug? 
Kann ich (dafür) z.B meinen Fernsehkonsum o.ä einschränken?
Regelmäßige Bewegung und frischer Luft? 
Wie ernähre ich mich? 
Kann ich Alkohol- und Kaffeekonsum einschränken? 

5. Situations-Analyse — Stress 
Was ist für mich Belastend? 
Habe ich meine Bedürfnisse vernachlässigt? Wenn ja, welche?
Wie kann ich meinen Einsatz besser dosieren? 
Habe ich einen zu hohen Anspruch an mich selbst? 
Kann ich „Nein“ sagen? 

Wo bekomme ich Hilfe?

Eine erste Anlaufstelle kann der Hausarzt sein. Hier können erste Untersuchungen durchgeführt werden und es kann ggf. an Fachärzte wie Psychotherapeuten und Psychiater überwiesen werden.
Außerdem kann man sich auch an Selbsthilfegruppen o.ä wenden, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Ein Beitrag von Clara H. und Jana R.