Wie auf der Welt Weihnachten gefeiert wird

Während in Deutschland der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke am 24. Dezember unter den Baum legt, haben andere Länder ihre eigenen Weihnachtswesen und Weihnachtsbräuche. Wir haben uns umgeschaut.

Julbock in Schweden:

Der riesige Ziegenbock vom Guiness-Buch der Rekorde

In Schweden wird Weihnachten mit dem Julbock gefeiert, einem Ziegenbock aus Stroh. Viele Schweden hängen eine kleine Figur des Julbocks an ihren Weihnachtsbaum. Doch in der Stadt Gävle steht jedes Jahr ein beeindruckender 13 Meter großer Julbock, der es sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft hat. Ursprünglich stammt der Julbock aus alten nordischen Erzählungen, in denen zwei Böcke angeblich den Wagen des Gottes Thor gezogen haben sollen.

Krippen in Italien:

Ein aufwändiges Zentrum der Weihnachtsdekoration

In vielen deutschen Wohnzimmern steht der Weihnachtsbaum im Mittelpunkt, in Italien jedoch ist oft eine aufwändige Krippe das Highlight. Die Krippenfiguren zeigen meist Josef und Maria mit dem Jesuskind im Stall. Ochse, Esel und die Heiligen Drei Könige sind auch oft dabei.

Befana in Italien: Die Hexe, die den Stern von Bethlehem verpasste

In Italien bekommen die Kinder ihre Geschenke am 6. Januar von der Hexe Befana. Der Legende nach wollte sie, wie die Heiligen Drei Könige, dem Jesuskind Geschenke bringen, kam aber zu spät, da sie den Stern von Bethlehem verpasste. Nun fliegt sie auf der Suche nach dem Jesuskind mit ihrem Besen von Haus zu Haus und hinterlässt jedem Kind Geschenke. Am 5. Januar hängen die Kinder ihre Strümpfe nach draußen, damit Befana sie in der Nacht mit Geschenken befüllen kann.

Polnisches Festessen:

Erst wenn der erste Stern am Himmel leuchtet

In Polen beginnt das Festessen erst, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist. Dann wird ein großes Festmahl zubereitet. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit. Am Esstisch wird immer für eine Person mehr gedeckt, um unerwarteten Besuch willkommen zu heißen.

Griechisches Singen:

Kinder ziehen durch die Straßen

In Griechenland ziehen die Kinder am 24. Dezember mit Trommeln und Glocken durch die Straßen und singen Weihnachtslieder. Als Belohnung erhalten sie kleine Geschenke von den Erwachsenen. Die großen Geschenke werden erst in der Silvesternacht verteilt. Dabei wird auch der Weihnachtskuchen verspeist, in dem eine Münze eingebacken ist. Wer die Münze findet, soll angeblich das ganze Jahr über Glück haben.

Ungarische Hexensuche:

Ein Brauch aus dem Mittelalter

In Ungarn beginnen einige Familien ab dem 13. Dezember, dem Luca-Tag, damit, einen Stuhl für den Weihnachtsabend zu bauen. An jedem Tag darf nur ein Holzstück hinzugefügt werden. Beim Weihnachtsgottesdienst am 24. stellen sich die Familien dann auf den Stuhl, um nach Hexen Ausschau zu halten. Wenn eine Hexe entdeckt wird, rennt man nach Hause, verbrennt den Stuhl und soll ein ganzes Jahr lang vor Hexen sicher sein.

Ukrainisches Fest am 6. Januar: Heu als Erinnerung an die Geburt Jesu

In der Ukraine findet Heiligabend am 6. Januar statt. Die ganze Familie versammelt sich um einen festlich gedeckten Tisch mit leckerem Essen und Heu. Das Heu wird unter der Tischdecke und auf dem Boden verteilt, um an die Geburt Jesu im Stall zu erinnern.

Verschiedene Weihnachtswesen verteilen Geschenke

Väterchen Frost in Russland: Der eisige Herrscher mit Geschenken

In Russland und einigen osteuropäischen Ländern wie Slowenien und Bulgarien bringt Väterchen Frost die Geschenke. In der Neujahrsnacht besucht er die Kinder zusammen mit seiner Enkelin Snegurotschka, was Schneeflöckchen bedeutet. Väterchen Frost herrscht über die Wälder und Flüsse und lässt Schnee und kalten Wind über das Land wehen. Oft trägt er einen blauen Mantel, aber manchmal auch einen roten Mantel wie der Weihnachtsmann.

Isländische Weihnachtstrolle: 13 Trolle bringen Geschenke

In Island sind nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind für die Geschenke zuständig, sondern gleich 13 kleine Trolle. Die Weihnachtstrolle sind die Kinder der Trollfrau Grýla und leben das ganze Jahr über in einer Höhle in den Bergen. Sie kommen vom 12. bis zum 24. Dezember aus ihrer Höhle heraus und bringen den Kindern Süßigkeiten oder kleine Geschenke. Die Kinder stellen am Vorabend ihre Schuhe nach draußen und legen den Trollen am besten eine Kleinigkeit zu Essen in den Schuh. Wer Pech hat, findet am nächsten Morgen statt Geschenken nur eine alte Kartoffel im Schuh.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt verschiedener Weihnachtsbräuche und Weihnachtswesen. Bei einer Rundreise um die Welt würde man sicherlich noch auf viele weitere schöne Traditionen stoßen.