Das Rats zwischen
Kanzlerin & Tagesschau

Davor ein Telefonat mit Kanzlerin Merkel, danach ein Interview für die Tagesschau. Und dazwischen eine Diskussionsrunde mit Schülern des Ratsgymnasiums. In spannenden politischen Zeiten hat der Leistungskurs Sozialwissenschaften des Wiedenbrücker Gymnasiums den CDU-Bundestagsabgeordneten Ralph Brinkhaus an seinem Arbeitsplatz in Berlin besucht.

Erinnerungsfoto: Von der unterhaltsamen Diskussionsrunde mit Ralf Brinkhaus nahmen die Gymnasiasten viele Eindrücke mit.

Joggingrunde an der Burg

An tagesaktuellen Themen mangelte es nicht: Der hitzige Dreikampf um die Spitze der CDU, die müde Außendarstellung der großen Koalition oder das Erstarken der rechten Rufer aus dem AfD-Lager. Schnell kamen die Schüler in kontroverse wie kritische Gespräche mit Brinkhaus, der humorig-locker über seine Jogging-Runde an der Wiedenbrücker Burg oder Erfahrungen mit den Geschwindigkeitsmessungen am Ortseingang Rheda plauderte und auch Einblicke hinter die Kulissen des Politik-Geschäftes gewährte.

So habe er im Vorfeld „viel telefonieren“ müssen, um schließlich zum Fraktionsvorsitzenden seiner Partei gewählt werden zu können. Auch das Verhältnis zu Angela Merkel sei gut. „Zwischen uns passt kein Otto-Katalog. Gerade für ihr diplomatisches Geschick, wie beispielsweise in der Ukraine-Krise, werden wir sie vermissen.“ Im Vakuum, das Merkel hinterlässt, will Brinkhaus selbst keine höheren politischen Ambitionen verfolgen. „Ich habe einen faszinierenden Job, wir reißen gerade sehr viel und ich bin gut beschäftigt“, verriet der in Wiedenbrück lebende Politiker zum Abschluss des einstündigen Gesprächs, aus dem die Gymnasiasten eine Menge Eindrücke mitnahmen.

„Wir haben gespürt, dass Politik nicht von irgendwelchen Aliens gemacht wird, die aus der Ferne willkürlich Knöpfe drücken.“

Sowi-Lehrer Sören Voss

„Das war politische Bildung hautnah, die kein Unterricht ersetzen kann. Wir haben gespürt, dass Politik nicht von irgendwelchen Aliens gemacht wird, die aus der Ferne willkürlich Knöpfe drücken, sondern dass dort Menschen und Fachleute sitzen, die sich eine Menge Gedanken machen“, sagte Sowi-Lehrer Sören Voss, der die Oberstufengruppe zusammen mit Tanja Rolle begleitete.

Der nächste Termin schon reserviert

Die zweitägige Exkursion mit buntem Rahmenprogramm, wie einer Führung im Olympiastadion, wurde von einer Spende des Fördervereins des Ratsgymnasiums unterstützt und soll nicht die letzte dieser Art gewesen sein. Für November 2019 ist ein Termin im Bundestag bereits reserviert. Und im vollen Kalender von Ralph Brinkhaus ist dann ja vielleicht auch zwischen Merkel und Tagesschau noch ein Plätzchen frei.