des Ratsgymnasiums führt "Die Welle" als Theaterstück auf.

„Die Welle“ schwappt durchs Rats

„Macht durch Disziplin, Stärke durch Gemeinschaft, Veränderung durch Handeln!“ Diese Grundsätze der Bewegung „Die Welle“, prägen ein einzigartiges Unterrichtsexperiment, welches das Ziel hatte, Schülern den Nationalsozialismus begreifbar zu machen. Auf die Bühne gebracht wurde die Theaterfassung des bekannten Romans „Die Welle“ von Morton Rhue von 10 Schülerinnen und Schülern des Literaturkurses der Jahrgangsstufe 11.

Die Ratsgymnasiasten probten gemeinsam mit ihrem Kursleiter Sven Klemm im vergangenen Schuljahr nicht nur das Stück. Auch zahlreiche weitere Aufgaben wurden von Kursteilnehmern übernommen. So verfasste beispielsweise Elena Baum das Skript für das Theaterstück und Malin Nacke entwarf ein eigenes Zeichen für „Die Welle“. Nach eifrigem Textlernen, Proben und Basteln war das Stück Anfang Juni endlich aufführfertig.

Der junge Lehrer Herr Weber (im Stück gespielt von David Pimsteyn) ist zunächst ratlos, als eine seiner Schülerinnen fragt, wie es sein kann, dass ein einziger Mann ein ganzes Volk aus normalen Menschen in Fanatiker und Faschisten verwandelt, wie es im Nationalsozialismus unter Adolf Hitler geschehen ist. Nach einiger Recherche stellt der Geschichtslehrer am nächsten Tag das Projekt „die Welle“ vor, um die Schüler die Antwort auf diese Frage selbst finden zu lassen. Bis auf geringe Ausnahmen, sind die Schüler begeistert und verinnerlichen die Grundsätze der Welle schneller als gedacht. Direkt am Nachmittag führt der Mannschaftskapitän der Schulfußballmannschaft die Ideologie der Welle in die Mannschaft ein. „So wird aus dem müden Haufen endlich mal eine Gemeinschaft“. Seine Freundin dagegen, die die Redaktion der Schülerzeitung leitet, fühlt sich von der Welle mehr und mehr eingeengt und bedroht. Währenddessen sieht der emsige Geschichtslehrer begeistert zu, wie sein Projekt immer größer wird. „Die Welle übernimmt einfach die Macht über alles“ und stößt dabei auf erschreckend wenig Kritik. Als es bei einem Schulfußballspiel zu einer Prügelei zwischen Wellemitgliedern und -kritikern kommt, muss allerdings auch Herr Weber einsehen, dass das Projekt außer Kontrolle geraten ist. Er ist gezwungen zu handeln und „Die Welle“ zu beenden. Nur so verhindert er knapp eine Katastrophe, weil die Schüler langsam anfangen, sich selbst zu vergessen.

Nach einer gelungenen Aufführung und durchweg positiven Rückmeldungen kann der gesamte Literaturkurs gemeinsam mit den anderen unterstützenden Schülern auf ein spannendes Jahr zurückblicken. Die Schüler haben auch abseits der Bühne viele wertvolle Erfahrungen rund um das Theater aber auch das Thema des Stücks gesammelt.

Elena Baum, Jg. 11